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Startup Talk: Kindermund-Poster von hejhoni

Lustige Wortkreationen deiner Kinder auf Postern verewigt: Das ist hejhoni.
Startup Talk: Kindermund-Poster von hejhoni
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Ingmar Hansen
Gründer & Inhaber
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7 min
Ein wildes Gokegul, ein fliegender Robba oder doch ein leckeres Stück Käsbert? Nein, das ist keine Geheimsprache, sondern Wortkreationen von Kindern, die zu witzig sind um sie in ein Notizbuch einzutragen, welches dann im Schrank verstaubt. Das dachten sich auch Judith und Sebastian, die Gründer von hejhoni. Sie verkaufen ästhetische Poster, auf die sie die kreativen und lustigen Kindermund-Wörter drucken, um sie sich an die Wohnzimmer Wand zu hängen. Was sie zu ihrem Startup inspiriert hat und worauf sie bei ihrem Social Media Auftritt besonders wert legen, erfährst du hier im Interview.

Stell dich kurz vor! Wer bist du und wo findet man dich online?

Ich bin Judith Stemmann, Frau von Mitgründer Sebastian Stemmann, Mama vom kleinen Carlo und die Ideengeberin von hejhoni. Unser StartUp findet man über www.hejhoni.de und auf Instagram über @hejhoni.de

Wer ist das Gründerteam und wie ist die Idee für das Startup entstanden?

Die Idee für hejhoni ist mir im Sommer 2020 gekommen. Unser Sohn Carlo hat relativ früh – so ca. mit 1,5 Jahren schon – die Sprache für sich entdeckt und hat begonnen, bestimmte Dinge mit eigenen Wortkreationen zu benennen. Beispielsweise war das Eichhörnchen für ihn das “Honi” (so ist übrigens auch unser Name entstanden), oder die Tomate nannte er “Napte” oder den Bauchnabel “Maila”. Er hat so seine Welt entdeckt und ganz viele süße Wortkreationen präsentiert. Wir als Eltern haben diese immer nur in einem Notizbuch festgehalten. Im Sommer 2020 kam mir dann die Idee – ganz klassisch morgens unter der Dusche – dass man diese Begriffe auf schöne Art und Weise festhalten muss. Und so war der Grundstein für meine Selbständigkeit gelegt. Mit im Gründerteam ist mein Mann Sebastian, der aber aufgrund seiner Vollzeitstelle nur ab und an tatkräftig dabei sein kann.

Wie hast du es geschafft dich zu positionieren und bekannt zu werden?

Wir haben anfänglich komplett auf Influencer gesetzt. Mütter, die in unserem privaten Netzwerk waren und die unsere Idee sehr gut fanden. Gegen kostenfreie Poster haben sie Werbung für uns gemacht. Das ist mal gut gelaufen, mal weniger gut. Und wir sind noch lange nicht da, wo wir gerne schon wären. Wir sind überzeugt, dass unsere Idee eine Menge Potential hat – wir sind nur noch nicht bekannt genug 😉
"Wir als Eltern haben diese immer nur in einem Notizbuch festgehalten. Im Sommer 2020 kam mir dann die Idee, dass man diese Begriffe auf schöne Art und Weise festhalten muss."

Was waren die größten Hindernisse auf deinem Weg zum eigenen Startup?

Zunächst waren es Hindernisse technischer Art. Wir wollte direkt einen professionellen Shop, der Kunden ein sicheres und reibungsloses Einkaufserlebnis bietet, optisch sehr ansprechend ist, aber gleichzeitig alle rechtlichen Erfordernisse erfüllt. Auf dem Weg zum finalen Shop mussten wir ein mal das komplette Shopsystem wechseln, was uns einige Monate gekostet hat. Und auch jetzt stolpere ich immer mal wieder über die Technik, wenn ich im Shop gerne etwas optimieren will, dies aber nicht so einfach mal eben von einem Nicht-Coder erledigt werden kann. Also muss ich immer mal wieder abwägen, ob ich Geld investiere, um etwas zu optimieren. Oder ob es “so schon irgendwie geht”.

Was war der schönste Moment, den du während deiner Reise erlebt hast?

Wir hatten ein mal das große Glück, dass eine größere Influencerin unser Produkt in ihrer Story kurz, aber sehr prägnant, vorgestellt hat. Wir konnten gar nicht so schnell gucken, wie unsere Followerzahl sich verdoppelte und wie die Anfragen und Bestellungen reinploppten. Das war schön, da uns dieser Moment gezeigt hat, dass unsere Idee funktioniert. Sie benötigt eben nur die entsprechende Bühne und Publikum, das sie sieht.

Was ist die peinlichste, lustigste oder verrückteste Situation, die du mit einem Kunden erlebt hast?

Tatsächlich muss ich hier passen. So etwas hatten wir noch nicht 😃 Verrückt war vielleicht nur, dass wir schon eine Anfrage aus den USA hatten. Es gehört nicht zu unseren Versandländern – aber die Kundin wollte unbedingt bestellen. Und ich habe es für sie möglich gemacht und speziellen Versand für sie organisiert. Kundenservice ist uns eben unheimlich wichtig 😊

Was sind Dinge, die in einem Startup Büro nicht fehlen dürfen?

Vernünftige Computer. Anfänglich habe ich hejhoni mit einem sehr alten Rechner begonnen. Das war teilweise sehr hinderlich. Vor allem, wenn Grafikprogramme reibungslos laufen müssen. Und natürlich darf leckerer Kaffee nicht fehlen – für mich immer ein Latte Macchiato mit ner Menge Zucker 😉 Außerdem darf Geduld nicht fehlen. Geduld ist das höchste Gut. Denn mir gehen Dinge oftmals nicht schnell genug. Gerade, wenn man eigentlich die Macht hat, alles selber zu steuern. Aber hier und da ist man dann doch wieder abhängig von Außenstehenden. Und da kann ich nicht so gut mit umgehen 🙈
Die Zitate und Wörter sind mit Bildern und in unterschiedlichen Designs und Formaten erhältlich. Die Motive sind von Hand illustriert. Durch die Personalisierung mit der Sprache des eigenen Kindes wird jedes Poster zum Unikat.
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Stell dir vor, du hättest nur 4 Wochen Zeit um ein Startup zu gründen. Welche Maßnahmen hätten für dich Priorität, um schnell an den Start zu gehen?

Das ist eine sehr gute Frage. Denn ich bin leider Perfektionistin. Ich kann mich ganz schlecht mit nur halbgaren Ergebnissen zufrieden geben. Aber wenn wir über einen Online-Shop sprechen, dann würde ich immer das Augenmerk auf eine ansprechende Optik legen, gepaart mit konkretem Angebot und Handlungsaufforderung (den CTA) plus eine reibungslose Customer Journey. Also dass Kunden ohne große Wartezeiten und viel Geklicke zum Checkout gelangen. Tja, und um ehrlich zu sein, würde ich absolute Rechtssicherheit anstreben. Denn gerade kleine Shops sind gern genommene Ziele von Abmahnanwälten.

Wie siehst du andere Markteilnehmer? Sind es Konkurrenten die man abhängen muss, oder Mitbewerber von denen man lernen kann?

Strenggenommen haben wir keine:n direkte:n Mitbewerber:in oder Konkurrent:in. Unsere Idee wird so noch nicht umgesetzt. Allerdings stehen alle anderen Postershops, die ebenfalls Poster anbieten, die in irgendeiner Form personalisierbar sind, durchaus in Konkurrenz zu uns. Wenn es darum geht, die Kinderzimmerwände aufzuhübschen, so gibt es unheimlich viele Anbieter da draußen. Grundsätzlich schaue ich aber sehr gerne bei ihnen vorbei und versuche immer, für mich und für hejhoni Dinge mitzunehmen.

Welche 3 Tipps würdest du anderen Startups & Gründern mit auf den Weg geben?

  1. Eine gute Idee haben, die es bestenfalls so noch nicht gibt UND von der man überzeugt ist. Es ist dieses eine Gefühl, das da sein muss. Das Gefühl, dass man diese Idee einfach umsetzen MUSS. Dann hat man genügend Ansporn – auch in den Zeiten, in denen es vielleicht (noch) nicht wirklich gut läuft.
  2. Geduld. Gerade, wenn man wie wir eine ganz neue Idee auf den Markt bringt, so ist das Fluch und Segen. Denn einerseits ist es toll, etwas Besonderes anbieten zu können, einen USP zu haben. Andererseits sucht niemand nach einem. Sprich der Aufwand, sein Produkt bekannt zu machen, ist um ein Vielfaches höher als bei “normalen” Geschäftseröffnungen. Das braucht eben Zeit. Vor allem, wenn man alles selbst finanziert und eben nicht all sein Geld nur in Werbung stecken kann.
  3. Spaß an der Sache. Ich freue mich jeden Tag darauf, in meine Mails zu schauen, in die DMs bei Instagram, in den Shop. Ich bin dauernd auf der Suche nach Optimierungsmöglichkeiten, weil es mir Freude bereitet, etwas eigenes gestalten zu können und für mich und nach meinem Gefühl stetig zu verbessern. Aber es macht mir auch Spaß, all das Organisatorische drum herum abzuarbeiten wie bspw. alles Finanzielle oder Logistische. Es wäre fatal, wenn ich auf all dies keine Lust hätte. Oder vielleicht auch nur auf eine von den Aufgaben. Ich habe so aber immer das Gefühl, mein Unternehmen bestmöglich zu führen.
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Welchen Stellenwert hat Social Media Marketing für dein Startup?

Absolute Prio. Denn Social Media, speziell Instagram, ist unser Schaufenster, unser Aushängeschild. Wir finden nur online statt. Und unsere primäre Zielgruppe – junge Mütter – bewegt sich auf Instagram. Ohne Instagram hätten wir heute vielleicht noch nicht so viel geschafft. Gleichzeitig aber ist es natürlich auch schwierig geworden, als kleines und junges Unternehmen – trotz ganz neuer Idee – Fuß zu fassen, sofern man nicht bereit ist, Tausende für Influencer Marketing auszugeben. Die Idee alleine, und dass die Influencer etwas komplett Neues vorstellen würden, ist einfach nicht mehr attraktiv genug. Viele wissen, dass sie hohe Gagen aufrufen können. Und der Support kleiner Marken kann so kaum noch stattfinden.

Welche Ziele verfolgst du mit deiner Social Media Strategie?

Oberstes Ziel ist die Bekanntmachung unseres Angebots. Wir sind davon überzeugt, dass wenn nur genug Eltern von hejhoni wissen, dann würden wir uns nicht mehr retten können vor Bestellungen 😉 Somit wägen wir gerade ab, wie viel es uns wert ist, in Kooperationen zu investieren oder in geschaltete Ads. Eine Ad kann emotional eben nicht das gleiche transportieren wie eine Momfluencerin. Ads sind aber monetär besser steuerbar und die Ausgabe eben nicht auf einen Schlag sehr hoch. Wir probieren nach wie vor beides aus. Aber wir haben auch mit beiden Methoden sowohl gute als auch schlechte Erfahrungen gemacht.

Welche Social Media Plattformen nutzt du und warum?

Instagram und Facebook. Wobei Facebook tatsächlich nur so “nebenher läuft”. Auf Instagram bewegt sich unsere Zielgruppe. Hier erwarten Mütter und Väter Informationen zu neuen Produkten, Innovationen etc. Hier finden wir die zielgruppengerechten Influencer:innen und können unser Produkt am besten erklären (lassen) und präsentieren. hejhoni gibt es auch auf Pinterest. Aber aus Zeitgründen sind wir hier noch nicht wirklich anspruchsvoll unterwegs.

Worauf legst du bei deinem Social Media Auftritt besonders viel wert?

Er soll tatsächlich optisch ansprechend und wertig sein, unsere Markenidentität transportieren und eben als Schaufenster für unseren Online-Shop dienen. Gleichzeitig möchten wir auch die Follower:innen unterhalten und sorgen in den Storys immer mal wieder für Abwechslung durch lustige Umfragen Kindersprache bestreffend und so weiter. Storytelling, Content Creation – als One-WomanShow nicht immer so leicht, alles täglich zu liefern. Denn ich mache ja nicht nur Instagram, sondern eben alles, was mit hejhoni zusammenhängt. Aber ich habe da mittlerweile eine gute Balance gefunden, denke ich.

Was war dein größter Social Media Fail?

Den gab es tatsächlich nicht. Also zumindest würde mir da aktuell nichts einfallen 😃

Judith, lieben Dank für deine tollen Antworten! Du möchtest dir Inspiration für deine nächste Bestellung bei hejhoni holen? Dann findest du hier alle Infos:

 

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