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Work social: Auf Kuschelkurs mit Facebook

Social Media Marketing – Aller Anfang ist Share
Work social: Auf Kuschelkurs mit Facebook
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Kimberly Schrage
Markenstrategin
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5 min

8 Uhr morgens, der Wecker klingelt. Ein neuer Tag. Die morgendliche Routine folgt, gekrönt von einem heißen Kaffee. Zeit, um mal zu sehen, was es alles Neues gibt. Also ein Blick auf Facebook. Schon werde ich erschlagen von etlichen Neuigkeiten, Nachrichten und dem ganz alltäglichen Wahnsinn. Welcome to the internet…


Eigentlich sollte da ja nur auftauchen, was ich abonniert habe. Manchmal aber sehe ich Sachen, die mir vorher noch gar nicht bekannt waren, trotzdem gut zu mir passen. Auffällig ist dabei das Wörtchen “sponsored”. Was da ungefragt in meinem Newsfeed auftaucht, sind also nichts anderes als Facebook Werbeanzeigen. Klar weiß ich, dass es sowas gibt. Aber wie geht das eigentlich? Und warum trifft das meinen Geschmack?

Facebook Insights: Welcome to the analytics

Werbeanzeigen auf Facebook werden bestimmten Zielgruppen zugeordnet, welche sich mittlerweile sehr präzise eingrenzen lassen. Teilweise übernehmen Algorithmen die Zuordnung automatisch. Wie das geht, kannst du selbst in den Facebook Analytics sehen, einem Bereich, den wohl die wenigsten Mitglieder aufrufen und nutzen.


Hast du bereits eine Facebook Fanpage, siehst du dort nach der Anmeldung die gesammelten Daten deiner Seite. Die kannst du exportieren und für die spätere Social Media Analyse speichern. Unter anderem findest du Informationen über deine Beitragsreichweite, die Interaktionen deiner Fans, die Zusammensetzung deiner Likes sowie die Endgeräte der Nutzer und vieles mehr. Wir überspringen diesen Schritt aber und klicken auf den Menübutton, um zu den viel interessanteren Zielgruppenstatistiken zu gelangen.


Hier kannst du dir die Metadaten deiner Abonnenten ansehen und mit etlichen Filtern die bevorzugte Zielgruppe eingrenzen – nach Ort, Alter, Geschlecht, Interessen, Ausbildung und vielen weiteren. Die Funktionen sind umfangreich, deshalb wird für Neulinge ein Rundgang angeboten, um sich mit der Oberfläche vertraut zu machen.


Darüber hinaus siehst du, wie sich deine Follower zusammensetzen, also eine Art Auswertung der vorherigen Auswertung. Damit hört es aber nicht auf. Du kannst auch die Nutzerdaten anderer Seiten auswerten, wenn diese eine große Anzahl an Fans haben, um höchst relevante Zielgruppen für deine Facebook Werbeanzeigen zu finden.

Der Werbeanzeigenmanager (Ads Create Tool)

Kommen wir nun zur eingangs besprochenen Facebook Werbung. Damit du überhaupt Anzeigen schalten kannst, musst du zunächst eine Werbekonto einrichten. Ist der Schritt abgeschlossen, stellt sich die Frage zwischen Werbeanzeigenmanager und Power Editor. Über beide Wege kannst du eine Facebook Kampagne einrichten, für den Anfang bleiben wir aber beim “leichteren” Werbeanzeigenmanager.


Über den grünen Button “Werbeanzeige erstellen” gelangst du nun zum Ads Create Tool. Während das Tool zum Erstellen von Kampagnen dient, kannst du selbige im Editor auswerten und verwalten. In beiden Fällen führt der Weg zum Werbeanzeigenmanager.


Zuerst wählst du einen Kampagnennamen und anschließend ein Ziel. Diese sind in drei Kategorien aufgeteilt und orientieren sich am AIDA Modell (Attention Interest Desire Action Modell). Die erste Kategorie widmet sich der Erhöhung der Bekanntheit, bspw. um auf ein junges Unternehmen aufmerksam zu machen. Die zweite orientiert sich an den Interaktionen der Follower mit deiner Seite oder deiner App. Mit der dritten Kategorie widmest du dich vor allem den Nutzern, die dich bereits kennen und Interesse an deinen Produkten und/oder Dienstleistungen zeigen. Die jeweilige Auswahl ändert deine Optionen in der Anzeigengruppe.


Hast du deine Auswahl getroffen, kannst du im nächsten Schritt eine Zielgruppe für deine Facebook Werbeanzeigen festlegen. Standort, Alter, Geschlecht und Sprachen sind Pflichtangaben. Über “Detailliertes Targeting” kannst du diese Gruppe dann nach ihren Interessen, Einkommen, Bildungsgrad oder Beruf weiter definieren. Hast du hier bei den Zielgruppenstatistiken gut recherchiert, sollte dir das einstellen des Targetings leicht fallen.


Nur mal am Rande: Dass Facebook eine Datenkrake ist, verwundert niemanden mehr. Weitgehend unbekannt ist aber, dass die meisten Daten anonymisiert frei zugänglich sind. Die Filtereinstellungen bedienen sich der Angaben der Nutzer auf ihrem Profil und ihren “Gefällt mir”-Angaben.

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Im Netz ist keiner so anonym, wie er denkt…
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Sobald die Einstellungen abgeschlossen sind, kommst du zur Anzeigenplatzierung. Du kannst entweder den Empfehlungen folgen oder selbst entscheiden, ob Mobilgeräte und/oder Computer bespielt werden und ob die Werbeanzeigen nur auf Facebook oder auch außerhalb, z.b. auf Instagram ausgespielt werden sollen.


Schließlich legst du noch dein Budget und deinen Zeitplan fest. Bis hierhin doch gar nicht so schwer, oder? Ok, schlechter Scherz. Die Möglichkeiten bis hierhin sind schon so umfangreich, dass man Tage damit verbringen könnte.


Als nächstes kommt es zur Anzeigengestaltung. Hier legst du die verbundene Fanseite, das Format, den Text sowie deine Homepage-URL und den Call-to-Action fest. Direkt dabei ist auch gleich eine Vorschau, wie deine Werbeanzeigen auf verschiedenen Geräten aussehen. Nur die Bilder und Videos musst du selbst bemühen.


Gefällt dir alles? Dann kannst du nun die Anzeige bestellen. Nach ein paar Tagen siehst du schon aussagekräftige Statistiken zu deinen Werbeanzeigen in der Übersicht. Hier kannst du auswerten, welche Formate erfolgreich waren und was deine neuen Fans angezogen hat. Zusammenfassend lässt sich also sagen, dass Facebook mit Analytics ein umfassendes Werkzeug für Marketingzwecke bereitstellt, mit dessen Hilfe du deine Anzeigen planen, betreuen und auswerten kannst.


Das alles funktioniert mit wenigen Einschränkungen übrigens auch über den mobilen Browser oder per Werbeanzeigenmanager App. So bist du nicht gezwungen, unterwegs deine Arbeit ruhen zu lassen.

(Kostenlose) weitere Werbung auf Facebook

Abseits von Werbeanzeigen gibt es noch viele weitere Maßnahmen, um die Werbetrommel auf Facebook zu rühren. Regelmäßige Posts auf deiner Seite sind da unerlässlich, aber auch inhaltlich müssen sie einen Mehrwert bieten. Statt nur über dich und deine Produkte/Dienstleistungen zu informieren, solltest du bspw. interessante Videos oder Podcasts mit Größen aus deiner Branche veröffentlichen.


Mit Veranstaltungen kannst du neue Interessenten gewinnen; ebenso erfolgreich sind auch sogenannte “Takeover”. Dabei übernehmen Promis oder Influencer für eine bestimmte Zeit das Management für deine Seite. Das bietet sich meist aber erst an, wenn du ein ausreichend großes Publikum bedienst.


Auch Produktvorstellungen sind interessant und schaffen einen dauerhaften Mehrwert. All diese Optionen sind an sich kostenlos, du darfst hierbei aber nicht vergessen, dass Facebook die Reichweite deiner Beiträge stark eindämmt. Denn schließlich gibt es Millionen von Fanpages und alle buhlen um einen Platz im Newsfeed der User. Von daher sind regelmäßige Posts wichtig, um ernsthaft Reichweite aufzubauen, wirst du um gezielte Facebook Werbung heute aber kaum noch herum kommen.


Du siehst also, der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Alles was für deine Fans interessant und wichtig ist, kann gepostet werden. Folge dabei der 80/20 Regel, die besagt, dass du ca. 80% relevanten und 20% werblichen Inhalt veröffentlichen sollst. Die Regel ist aber längst nicht in Stein gemeißelt, da es hier von Branche zu Branche Unterschiede gibt.


Pro-Tipp: Vergiss bei all deinen Aktivitäten auf keinen Fall, deine Nachrichten und Kommentare zeitnah zu beantworten, denn ein verlässlicher Kundenservice wird immer belohnt. Dazu dann aber mehr, in unserem nächsten Beitrag.

Fazit

Facebook bietet abseits der üblichen Funktionen mit den Werbeanzeigen eine gute Hilfe, um bekannter und erfolgreicher zu werden. Über die umfangreichen Statistiken lassen sich Zielgruppen im Umfang von Millionen bis auf wenige Einzelpersonen zusammenstellen und speichern. Damit ist nicht nur eine sehr persönliche Werbung möglich, sondern auch eine detaillierte Planung von Marketingstrategien. In Verbindung mit externen Seiten und einem gekoppeltem Instagram-Account ist ein großer Bereich des Social Media Marketing abgedeckt, wobei die Kosten vergleichsweise gering sind.


Über die Facebook Business-Seite werden noch viele weitere Werbemöglichkeiten erläutert, dies hier war nur ein kleiner Einblick in die vielen Optionen, die dir Facebook bietet. Solltest du eine Kampagne planen, machst du dich trotzdem lieber erst mit allen Optionen vertraut, um keine unnötigen Verluste zu riskieren. Und bedenke dass es viel Zeit beansprucht, erfolgreiche Werbeanzeigen zu schalten. Hier musst du testen, lernen, testen, lernen…hast du dafür keine Zeit, weißt du ja, wo du Hilfe findest.

Weitere Beiträge zu unserer Themenreihe „Social Media Marketing – Aller Anfang ist Share“:

Teil 1: Get social: Hansdampf in allen Browsern 

Teil 2: Work social: Auf Kuschelkurs mit Facebook 

Teil 3: Act social: Manege frei für Social Media Manager