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Startup Talk: Harzer Duftkerzen von Voswald

Traumhafte Duftkerzen mit Wortwitz und wunderschön illustrierten Tieren: Das ist Voswald.
Startup Talk: Harzer Duftkerzen von Voswald
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Kimberly Schrage
Markenstrategin
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4 min

Fuchsfurz trifft auf Zimtzicke: Bei Voswald sind von der Hummel Bummel bis zum Erdbär so einige witzige Tiere zuhause. Luise und Gijs (Zitat: “komischer niederländischer Name”) haben 2020 das Unternehmen Voswald gegründet und verkaufen seitdem nachhaltige und handgemachte Kerzen aus dem Harz. Im Interview erfährst du, wie es zum eigenen Startup kam und was den beiden bei ihrem Markenauftritt besonders wichtig ist.

Stellt euch kurz vor! Wer seid ihr und wo findet man euch online?

Wir sind Luise und Gijs und wir sind die Gründer von Voswald! Voswald findet man sowohl auf Facebook, Instagram und im Web unter voswald.de

Wie ist die Idee für das Startup entstanden?

Wir haben Voswald vor anderthalb Jahren gegründet. Wir haben den großen Werbeagenturen in Hamburg den Rücken gekehrt (dort hatten wir uns nämlich kennengelernt; Gijs war Texter und Luise Art Direktor) und haben entschieden, nach Quedlinburg zu ziehen. Wir wollten nicht mehr die Ideen anderer verwirklichen sondern unsere eigenen!

 

Und da waren wir dann, im Herzen des Harzes und so kam es auch, dass wir uns von der schönsten Sache um uns herum inspirieren ließen: der Natur. Bei einem ausgedehnten Waldspaziergang kam uns nämlich die Idee vom Voswald und dessen Bewohnern, samt skurriler Geschichten. Diese Idee hat für uns gleich gepasst, da wir nicht nur unheimlich viel Wald um uns herum haben, sondern weil wir auch wirklich viele Geschichten mit dem Wald verbinden.

Wie habt ihr es geschafft euch zu positionieren und bekannt zu werden?

Wir haben unseren Werkzeugkasten in Hamburg gefüllt. Mit diesem Know-How im Gepäck brauchte es “nurnoch” eine zündende Idee: na klar: Duftkerzen! Wir haben uns den Markt und unsere Mitbewerber genau angeschaut. Wir stellten fest, dass 99% aller Duftkerzen sehr schlicht und minimalistisch auftreten. Und eines fehlt definitiv: Witz! Damit konnten wir uns sehr gut im Markt positionieren, da unsere Kerzen nicht nur Wort-Witz versprühen, sondern durch die Illustrationen der Tiere auch noch optisch besonders auffallen.

„Wir wollten nicht mehr die Ideen anderer verwirklichen sondern unsere eigenen!“

Was waren die größten Hindernisse auf eurem Weg zum eigenen Startup?

Es war ein sehr langer Weg, die eine Idee zu finden, mit der man sich dann schlussendlich selbstständig macht. Wir hatten erst die Idee, Honigwein zu produzieren (der passende Name war auch schon gefunden: “Summelier”) – hatten aber die Schwierigkeiten der Herstellung und des Abfüllens etc. vollkommen unterschätzt.

 

Danach hatten wir geplant, Naturkosmetik anzubieten. So ging es weiter und weiter, zwei Jahre lang hatten wir unzählige Ideen und Ansätze. Denn das ist Fluch und Segen zugleich für kreative Menschen. Man hat zwar unheimlich viele tolle Ideen, aber kann sich am Ende auch nur sehr schwer entscheiden, was man nun umsetzen soll.

Was war der schönste Moment, den ihr während eurer Reise erlebt habt?

29. August 2020. Der erste Instagram-Post ist online und der Shop läuft. Und dann. ZACK! Eine Kerze verkauft! Die erste (Es war ein Fuchsfurz!). Das war ein Wahnsinnsmoment. Wir haben vor allem in den ersten Monaten bei jeder Bestellung einen Freudentanz vollführt.

Was ist die peinlichste, lustigste oder verrückteste Situation, die ihr mit einem Kunden erlebt habt?

Uns hat einmal eine Kundin gefragt, ob es möglich wäre, den Fuchsfurz als geruchslose Duftkerze zu bekommen. Da haben wir extra für sie dann ein paar ohne Duft gegossen. Momentan denken wir sogar – davon inspiriert – über eine limitierte geruchlose Sonderedition nach.

 

Ansonsten bekommen wir oftmals einige Anregungen von unserer Community, wie die kommenden Kerzen heißen könnten. Da sind dann schonmal echt komplett verrückte Namen dabei, bei denen wir schmunzeln müssen. Es macht offensichtlich viel zu viel Spaß, sich verrückte Tiere auszudenken und die dazu passenden Duftrichtungen vorzuschlagen 🙂

Was sind Dinge, die in einem Startup Büro nicht fehlen dürfen?

Zollstock, Katzen (Feel-Good-Manager – und dankbar, wenn man mal nicht weiß, was man in den Storys posten soll) und Kaffee!

Voswald, handgemachte Kerzen aus dem Harz
Voswald steht für nachhaltig handgemachte Kerzen aus dem Harz - und Witz und Nahbarkeit.
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Stellt euch vor, ihr hättet nur 4 Wochen Zeit um ein Startup zu gründen. Welche Maßnahmen hätten für euch Priorität, um schnell an den Start zu gehen?

Für uns wär einerseits ein überzeugendes Produkt wichtig und andererseits die Sichtbarkeit. Das heißt: dein Produkt kann noch so großartig sein, wenn du keinen Shop hast und Werbung schaltest, wirst du nicht gesehen werden. Auf der anderen Seite nützt Werbung wenig, wenn das Produkt nicht cool ist (Ich glaube, ich hab diese Sätze bei Hansen World gelesen :))

Wie seht ihr andere Markteilnehmer? Sind es Konkurrenten die man abhängen muss, oder Mitbewerber von denen man lernen kann?

Wir pflegen in allererster Linie ein gutes Verhältnis zu Mitbewerbern. Wir freuen uns, wenn der (Duft-)Kerzenmarkt wächst, denn das kommt doch allen zugute. Leider haben wir auch schon negative Erfahrungen machen müssen. Vor einiger Zeit wurde unsere Idee und unser Konzept geklaut. Das war sehr ernüchternd für uns und eine bittere Erfahrung.

Welche 3 Tipps würdet ihr anderen Startups & Gründern mit auf den Weg geben?

Erstmal loslegen. Auf dem Weg findet man immer neue Ansätze und Ideen.

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Was ist eure Vision und Mission?

Wir wollen den Kerzenmarkt umkrempeln. Der Hauptteil der in Deutschland angezündeten Kerzen wird immer noch mit Stearin und Paraffin produziert. Dies sind Nebenprodukte der Erdölindustrie.

 

Wir verwenden Rapswachs, ein wunderbares, erdölfreies Produkt, das aus einer nachwachsenden Pflanze (Raps) hergestellt wird. Wir achten bei der Auswahl unserer Lieferanten möglichst auf Regionalität. Unsere Gefäße sind aus Glas, daher sind sie wiederverwendbar und recycelbar. Die Dochte sind bleifrei und aus Baumwolle hergestellt.

Wie habt ihr die richtige Zielgruppe für euch gefunden?

Klar war von Anfang an, dass wir Frauen mit unseren Duftkerzen ansprechen wollen. Mittlerweile ist auch die Duftkerze im Glas im Mainstream angekommen, was uns beim Start geholfen hat. Dass wir vor allem die 25 – 45 jährigen Damen begeistern, stellte sich allerdings erst im Laufe der Zeit heraus.

Was sind die Werte eures Startups und ist es euch leicht gefallen, diese zu definieren?

“Made in Germany” ist bei uns nicht nur eine Hülle, sondern wir sind auch in der Beschaffung unserer Rohstoffe so regional wie möglich.

Was ist euch bei eurem Markenauftritt besonders wichtig?

Witz und Nahbarkeit. Wir nehmen unsere Follower durch Storys und Feedpostings gern direkt mit in die Werkstatt, mal werden Melts gegossen, mal werden Kerzen etikettiert. Aber immer kann man uns über die Schulter schauen. Wir bekommen oft das Feedback, dass es schön ist, den Prozess der Kerzenherstellung begleiten zu können.

Danke an Luise und Gijs von Voswald für die tollen Antworten! Wir von Hansen World hätten uns keinen besseren Start für unseren neuen digital Startup Blog vorstellen können. Folgen kannst du den beiden hier:

 

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